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2 Okt | Internationale Baumwollkonferenz Bremen 2020: Das erwartet die Besucher

Interview mit Elke Hortmeyer, Bremer Baumwollbörse und Axel Drieling, Faserinstitut Bremen.

Vom 25. bis 27. März 2020 ist Bremen wie alle zwei Jahre das Zentrum der weltweiten Baumwollwirtschaft. Im historischen Rathaus der Hansestadt findet unter dem Motto ‚Passion for Cotton‘ die Internationale Baumwollkonferenz statt. Organisatoren sind das Faserinstitut Bremen (FIBRE) und die Bremer Baumwollwollbörse. Die Redaktion des Bremen Cotton Report ließ sich von Elke Hortmeyer, Direktorin für Kommunikation und internationale Beziehungen der Baumwollbörse sowie Axel Drieling, Senior Manager Cotton beim Faserinstitut Bremen über die Highlights der Tagung informieren.

Cotton Report: Das Motto der kommenden Baumwolltagung ist ‚Passion for Cotton‘. Wie lässt sich die Themenwahl erklären?

Axel Drieling: Was Menschen in unserer Branche verbindet, ist die Leidenschaft für Baumwolle. Mit dem Motto der Tagung und der entsprechenden inhaltlichen Ausrichtung wollen wir das mit Leben füllen. Wir sprechen Professionals aus allen Bereichen der Beschaffungskette an, deren Gemeinsamkeit der passionierte Umgang mit Baumwolle ist. Wir rechnen mit bis zu 500 Teilnehmern aus allen Kontinenten. Dabei sind Wissenschaft wie Praxis gleichermaßen vertreten.

Wie hat sich im Vergleich zu früheren Jahren die Ausrichtung der Tagung geändert?

Elke Hortmeyer: Grundsätzlich orientieren wir uns bei der Wahl der Themenschwerpunkte sozusagen ‚mit einem Ohr am Markt‘ an aktuellen Entwicklungen und Fragestellungen innerhalb der Wertschöpfungskette und der wissenschaftlichen Forschung. Früher standen eher technische Fragen im Bereich Qualität und Verarbeitung im Vordergrund. Mittlerweile hat sich das Spektrum der Tagung erweitert und bezieht  zum Beispiel weitere Stufen der Lieferkette, innovative Baumwollprodukte sowie Fragen nach Transparenz und Rückverfolgbarkeit ein. Daher können auch vermehrt Besucher aus der Textil- und Bekleidungskonfektion, des Textilgroßhandels sowie des Einzelhandels und ihrer Verbände begrüßt werden.

Was ist das das Trendthema in der Baumwollwelt und wie wird es auf der Tagung vertreten sein?

Axel Drieling: Ein vieldiskutiertes Branchenthema ist ‚Circular Economy‘. Im Sinne einer Kreislaufwirtschaft beschäftigen wir uns mit dem natürlichen Rohstoff Baumwolle und seinem Lebenszyklus. In Anlehnung an einen ‚Cradle to Cradle‘-Prozess geht er von seinem natürlichen Ursprung über diverse Stationen der Verarbeitung und Nutzung, um dann an seinem Ende wieder in den Kreislauf für neue Produkte zurückgeführt zu werden. Dabei geht es um  unterschiedliche Formen der Produktion, der Weiterverarbeitung, der Wiederverwertbarkeit z. B. durch Recycling mit dem Ziel Ressourcen zu schonen und nicht abbaubaren Müll zu vermeiden.

Was bedeutet das für den thematischen Aufbau der Tagung und seine Sessions?

Axel Drieling: Keynotes von anerkannten Referenten zum Status quo und den Herausforderungen in der Branche bilden den Auftakt zur Tagung.  Ein Themenblock beschäftigt sich mit Aspekten der Baumwollzucht und der Produktion inkl. Entkörnung in unterschiedlichen Anbauregionen, der Verbesserung der Baumwollqualität und ihrer Prüfung, mit dem Baumwollhandel sowie textilen Produktionsprozessen wie Spinnen, Weben und Ausrüsten. Weitere Themen sind zum Beispiel innovative baumwollbasierte Textilprodukte für technische Anwendungen sowie Fragen der nachhaltigen Gestaltung von Lieferketten. Last but not least findet im Rahmen einer Expertensession eine tiefgehende, wissenschaftliche Auseinandersetzung mit ausgewählten Themen des Anbaus von Baumwolle und ihrer Verarbeitung statt. In die fachliche Detailtiefe  geht übrigens auch das von FIBRE, BBB, ITMF und IVGT organisierte Spinnerei- und Textilseminar am Dienstag, 24. März 2020.

Auf der kommenden Tagung präsentiert sich erstmals ein Gastland. Aus welchen Gründen fiel die Wahl auf Äthiopien?

Axel Drieling: Wir haben ein Land ausgewählt, in dem Baumwolle produziert und gleichzeitig verarbeitet wird. Mit dem Gastland Äthiopien lenken wir den Blick auf ein Entwicklungs- bzw. Schwellenland, in dem viel auf den Weg gebracht worden ist. Äthiopiens Transformation durch Politik und vorwiegend ausländische Investitionen rund um die Textilindustrie soll genauer analysiert werden. Spannend ist, welche Hebel die Veränderungen im Land bewirken.

In diesem Jahr wird es ein Young Professionals Programme geben. Was steckt hinter der Idee?

Elke Hortmeyer: Kurz gesagt, wir möchten junge Menschen erreichen und sie getreu unserem Tagungsmotto für den Rohstoff Baumwolle begeistern. Das Programm ist auf die Bedürfnisse der Teilnehmenden zugeschnitten und richtet sich an Personen unter 35 Jahren mit weniger als acht Jahren Berufserfahrung in der Industrie. Sie können in der Baumwoll- oder Textilindustrie oder Textilforschung arbeiten, ihr Studium gerade beendet haben oder kurz vor der Beendigung des Studiums stehen bzw. sich noch in der Ausbildung befinden.  Das  Kreativseminar bietet Gelegenheit für den Austausch und Diskussionen mit Spezialisten aus allen Stufen der Wertschöpfungskette.

Im Rahmen der Cotton Week veranstaltet der Weser-Kurier auch dieses Mal die SUSTAIN zusammen mit der Bremer Baumwollbörse. Wie lautet das diesjärige Thema?

Elke Hortmeyer: Die Sustain findet am Dienstag, den 24. März statt und versteht sich als Konferenz zu Themen der Nachhaltigkeit in Produktion, Konsum und Handel. Diesmal lautet der Schwerpunkt ‚Stadt und Handel – Zukunft des textilen Handels‘.In einem abwechslungsreichen Mix von Keynotes und Panels sollen unterschiedliche Aspekte hinsichtlich des Verbraucherverhaltens vor dem Hintergrund eines veränderten Umwelt- und Nachhaltigkeitsbewusstseins und schnellerer Mode- und Lieferzyklen (#fastfashion) erörtert werden. Mit diesem Themenschwerpunkt erweitern wir die Perspektive der Baumwolltagung über die  ersten Stufen der textilen Lieferkette hinaus bis zum Konsum textiler Produkte vom Endkunden.

Was ist das Besondere an der Bremer Baumwolltagung?

Elke Hortmeyer: Neben den umfangreichen programmatischen Inhalten der Tagung, der Verbindung von Forschung und Praxis, sowie der der Sustain, bieten die zusätzlichen Meetings in der ‚Cotton Week‘ einen weiteren Anziehungspunkt. Last but not least lädt die traditionelle Bremen Cotton Night im Ratskeller zum Networking in lockerer Atmosphäre ein.

Vielen Dank für das Gespräch!

Mehr Informationen auf der Tagungswebsite  www.cotton-conference-bremen.de/

Kategorie: Interviews

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